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Mitteilungen aus dem Rathaus

Autor: Sabine Walter
Artikel vom 30.06.2021

Landlust und Landluft auf dem E-Bike

Radtouren ergänzen zugleich den Streckenverlauf der Kloster-Garten-Route

Vier neue Kulturland Genuss-Touren erhalten in den kommenden Tagen auf insgesamt 230 km bestehenden Radwegen im Kreis Höxter ihre Beschilderung und führen dann als Rundtouren vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben, Direktvermarktern und der Landgastronomie. Die vier Radtouren ergänzen zugleich den Streckenverlauf der Kloster-Garten-Route und verdichten das touristische Gesamtnetz.

Besonderes Merkmal der Touren ist die bewusste Verknüpfung von elektro-unterstütztem Radfahren, lokaler Landwirtschaft und regionaler Esskultur – ideal für den Tourismus im ländlichen Kreis Höxter.„Die enorme Verbreitung der E-Bikes ermöglicht es, auch bislang topographisch herausfordernde Bereiche im Kreis Höxter an das touristische Radwegenetz nach geltendem Ausschilderungsstandard anzuschließen. Dank der unterstützenden Motorisierung haben auch Freizeitradler vor steileren Anstiegen und längeren Touren nun keine Scheu mehr,“ berichtet Michael Werner, Fachbereichsleiter Umwelt, Bauen und Geoinformationen beim Projektträger Kreis Höxter. Heike Lockstedt-Macke aus der Abteilung Straßen ergänzt: "Die Touren verlaufen überwiegend auf asphaltierten gut ausgebauten Strecken. Durch die Übernahme der Strecken in das landesweite Radwegenetz ist die Orientierung dauerhaft gesichert, was allen Radfahrern zugutekommt."

Die Ausschilderung führt das Unternehmen OKA Verkehrs- und Werbetechnik aus Anröchte aus, die auch die Infotafeln und Wegweiser herstellen. Das Unternehmen ist aktuell im Kreisgebiet unterwegs und kommt gut voran, so dass die Beschilderung zügig fertiggestellt sein wird. Die Radtouren, für die der Kreis zu Jahresbeginn eine Infrastrukturförderung des Landes Nordrhein- Westfalen in Höhe von knapp 80.000 € erhalten hat, bauen auf einem LEADER Projekt auf, mit dem der Kreislandfrauenverband und die Regionalmarke Kulturland im Vorfeld die Konzeptionierung erarbeitet hatten. „Die Wege zwischen Erzeuger und Verbraucher sind manchmal ganz schön weit im Kreis Höxter. Aber dafür führen sie immer durch unsere ländlich geprägte Region mit ihren typischen Kulturpflanzen, jahreszeitlichen Farben und Gerüchen. Auf dem Fahrrad kann man dies unmittelbar spüren und Landluft und Landlust von Hof zu Hof, von Brauerei zu Käserei, von Direktvermarkter bis hin zu Landgastronomie genussvoll erleben,“ erklärt Heiko Böddeker von der Regionalmarke Kulturland (GfW im Kreis Höxter) die Idee hinter den Touren.

 

Ein Motiv, das Touristen nicht erst mit dem zwangsweise verordneten Heimaturlaub in der Corona-Zeit wiederentdeckt haben. Denn der Trend zum bewussteren Einkaufen, regionalen Wirtschaftskreisläufen und transparenten, kleineren Erzeugungsstrukturen ist bei vielen Menschen in den Köpfen angekommen. „Unsere Landwirtschaft ist so vielfältig, aber für zahlreiche Verbraucher inhaltlich mittlerweile sehr weit weg. Mit den Radtouren schaffen wir eine ungezwungene Plattform, die wieder mehr Bewusstsein und Kommunikation zwischen den Erzeugern auf den landwirtschaftlichen Höfen und den Verbrauchern ermöglicht.“ beschreibt Katja Hübner, Geschäftsstelle Kreislandfrauenverband Höxter, den Antrieb der Landfrauen bei diesem Projekt. Damit ist dann auch gesagt, dass es nicht nur bei einer Ausschilderung bleiben wird, sondern dass die Touren durch geführte Angebote, offene Höfe und Schaubetriebe dauerhaft belebt werden sollen.

Ausgangsidee für das neue radtouristische Angebot ist die `Bio Börde´ Tour, die zwischen Warburg, Borgentreich und Willebadessen bereits seit einigen Jahren besteht, aber bislang nicht ausgeschildert war. Gemeinsam mit den drei weiteren Touren wird das Kreisgebiet erschlossen. „Mit den Kulturland Genuss-Touren verfügen wir erstmalig auch über ein Netz an qualitativ hochwertigen, beschilderten Tages-Touren, die gerade auch im Hinblick auf die Landesgartenschau 2023 ein großes Potential haben und Gäste zu einem verlängerten Aufenthalt im Kreis Höxter animieren können,“ freut sich Katja Krajewski, Tourismusreferentin bei der GfW. 

Alle Stadtgebiete haben Anteil an den Touren. Mit den unterschiedlichen Themen werden verschiedene Schwerpunkte entlang der Touren beleuchtet. So dreht sich bei ´Fischers Fritze´ zwischen Höxter und Beverungen alles um die historische Weserfischerei, die moderne Teichwirtschaft und die traditionellen Verarbeitungen wie räuchern und beizen. Die Tour ´Wildes Westfalen beschäftigt sich zwischen Steinheim, Nieheim und Marienmünster mit dem Jagdwesen und wilden Kräutern und Beeren, die ´Feinen Früchte´ zwischen Bad Driburg und Brakel haben den Obstbau als Leitthema und zwischen Warburg, Borgentreich und Willebadessen schaut sich die ´Bio Börde-Tour´ den ökologischen Landbau genauer an.

Die Ausschilderung der Touren wird im Juli abgeschlossen sein. Zusätzlich werden 21 Infotafeln an Startpunkten und sog. Genusspunkten aufgestellt. Parallel arbeiten die Landfrauen und das Regionalmarketing in den kommenden Wochen an Begleitmaterialien und speziellen Programmen. Auch ein Fotoshooting mit radelnden Landfrauen steht noch auf der Agenda. Offizielle Eröffnungsfahrten sollen zu Saisonstart 2022 angeboten werden.

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