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Mitteilungen aus dem Rathaus

Autor: Sabine Walter
Artikel vom 28.02.2023

Martin Stamm ist Klimaschutzmanager für Marienmünster und Nieheim

WB Artikel vom 25.02.2023 - Autor: Ralf Brakemeier

Der Klimaschutz und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels gehören auch für die Kommunen in Zukunft zu den wichtigsten Baustellen. Die Hoffnungen, hier wichtige Projekte voranzubringen und richtige Weichen zu stellen ruhen seit diesem Monat in Nieheim und Marienmünster vor allem auf einem Mann.

„Eine gewaltige Aufgabe“, sieht Martin Stamm vor sich. Als neuer Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmanager der Städte Nieheim und Marienmünster will er sich in den kommenden Jahren dieser Aufgabe stellen. Dafür hat der Nieheimer im zarten Alter von 59 Jahren seinen lukrativen Job in der Wirtschaft gegen einen Schreibtisch in den Rathäusern in Nieheim und Vörden eingetauscht.

„Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich auf so eine Gelegenheit gewartet“, gesteht der Nieheimer, der in seiner Heimat bereits seit Jahren vor allem als Initiator zahlreicher Kulturveranstaltungen bekannt ist. Schon als Leiter der Elektrolabore bei Stiebel Eltron in Holzminden hat er sich dem Klimaschutz und regenerativer Energien verschrieben. Jetzt will er in seiner neuen Position direkt vor Ort ein Umdenken mit einleiten und neue Projekte zusammen mit der Verwaltung, der Politik und vor allem den Bürgern auf den Weg bringen.

Klimaschutzkonzepte beider Kommunen fortführen, die Energie- und Mobilitätswende mit voranbringen und auch die direkten Folgen des Klimawandel, vor allem Dürre- und Starkregenereignisse, bekämpfen - das gehört zu den größten Aufgaben für Martin Stamm. Ihm ist klar: „Alleine kann ich nichts bewirken“. Deshalb ist für ihn zentral, die Bevölkerung auf dem Weg mitzunehmen, aber auch Ideen und Vorschläge aus dieser Richtung in künftiges Handeln mit aufzunehmen.

Die beiden Bürgermeister Josef Suermann (Marienmünster) und Johannes Schlütz (Nieheim) freuen sich, für diese wichtige Position so viel Kompetenz eingestellt zu haben. Die interkommunale Zusammenarbeit biete sich im Klimaschutz besonders an. „Naturschutz, Hochwasserschutz, die Nutzung alternativer Energien – das alles endet ja nicht an den Stadtgrenzen“, sagt Josef Suermann. Johannes Schlütz ergänzt: „Wir können ja auch voneinander lernen und profitieren, Synergien nutzen.“

Das sieht auch Martin Stamm nach den ersten Wochen Einarbeitungsphase so: „Bei der Umsetzung vieler Projekte muss man über die Grenzen schauen und auch Netzwerke aufbauen. Die Kommunen können gegenseitig von bereits gemachten Erfahrungen profitieren. So ist Marienmünster in Sachen Schwimmbadsanierung schon einen Schritt weiter als Nieheim, beim Hochwasserschutz ist es andersherum.“

Als Vision für die Zukunft sieht Martin Stamm zum Beispiel CO2-neutrales Wohnen, Arbeiten und Leben im ländlichen Raum. Auch der Aufbau regenerativer Energien, die auch den Menschen vor Ort nutzen, liegt ihm am Herzen. Stamm: „Außerdem geht es darum, unsere Naturräume, vor allem die Wälder, zu erhalten und zu erweitern.“

Aber auch konkrete und kurzfristige Aufgaben warten auf den neuen Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmanager. So stellt die Stadt Marienmünster aktuell 15.000 Euro für Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung (im vergangenen Jahr wurden hierfür Bäume gepflanzt), in Nieheim geht es aktuell um die Ausstattung der Kläranlage mit Photovoltaik.

Martin Stamm hofft, auch seine langjährige Berufserfahrung mit einbringen zu können. Als Ingenieur und Physiker wird er in Zukunft bei ganz vielen städtischen Projekten involviert sein. „Bei allen Bauvorhaben müssen wir uns natürlich die Frage nach der Klimaverträglichkeit stellen“, erklärt Nieheims Bauamtsleiter Florian Greger. In Marienmünster sei gerade die zentrale Steuerung der öffentlichen Gebäude – Stichwort „LoRaWAN“ (drahtlose Datenübertragung) ein Thema für den Klimaschutzmanager, ergänzt sein Kollege aus Marienmünster, Stefan Niemann.

„Ich wollte als Kind schon die Welt retten. Jetzt kann ich dazu in meiner Heimat beitragen“, freut sich Martin Stamm über die neue Aufgabe. Auch wenn er weiß, dass er, schon gar nicht allein, den Klimawandel aufhalten kann, sollen möglichst zeitig schon Effekte seiner Arbeit in beiden Kommunen zu sehen sein. Schließlich sei Öffentlichkeitsarbeit ein zentraler Bestandteil der neuen Aufgabe. Stamm ist sich sicher: „Nur gemeinsam mit der Bevölkerung können die gewaltigen Aufgaben angepackt und umgesetzt werden.“

© Zeitungsverlag Neue Westfälische GmbH & Co. KG

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