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Mitteilungen aus dem Rathaus

Autor: Sabine Walter
Artikel vom 04.11.2022

Dorfjubiläum im kleinen Born

WB Artikel vom 30.10.2022 - Autor: Josef Köhne

Erstmals im Jahr 1222 unter dem Namen Eilbrachtessen urkundlich erwähnt, blickt die Ortschaft Born in diesem Jahr auf ihre 800-jährige Ersterwähnung zurück. Die knapp 80 Einwohner zählende Bürgerschaft feierte dieses Jubiläum am vergangenen Sonnabend fröhlich, interessiert und ausdauernd mit ihren Ehrengästen und Förderern.   

Nach einem von Diakon Markus Jux geleiteten Gottesdienst begrüßte Ortsvorsteher Thomas Johlen die im Festzelt versammelten Gäste. Namentlich hieß er Bürgermeister Josef Suermann, Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka sowie Stadtheimatpfleger Franz Meyer und Ortsheimatpfleger Theo Elberich willkommen. Sein weiterer Gruß galt den Sponsoren des zum Jubiläum herausgegeben Buches „800 Jahre Born“, Leonie Koch / Westfalen Weser und Thomas Göke / Vereinigte Volksbank. Entschuldigt hatten sich die Sparkasse Höxter und die Rheder Brauerei. Diakon Jux dankte er für dessen Aufforderung zu Zusammenhalt und für das Friedensgebet.

Bürgermeister Suermann hob in seiner Gratulationsrede den festen Zusammenhalt der Bevölkerung in der kleinen, ehemals selbständigen Gemeinde hervor. Rückblickend erinnerte er an Kreuzzüge, Hungersnöte und Kriege, denen auch Menschen aus Born zum Opfer fielen. Dankbar dürfe man dem Stadtheimatpfleger sein, der die Geschichte des Dorfes Born in hervorragender Weise im Buch zusammengefasst habe.

In namentlicher Ansprache bedankte sich Suermann bei Theo Elberich für 37 Jahre Ortsheimatpflege und zusätzliche 12 Jahre Stadtheimatpflege. In Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt Marienmünster und die vorbildliche Führung der Ortschronik überreichte er Elberich „die Ehrenmedaille der Stadt Marienmünster, die nur an verdiente Persönlichkeiten vergeben wird.“

Der Dorfgemeinschaft schenkte er zwei aktuelle Luftaufnahmen ihres Jubiläumsdorfes. 

„Heute endet eine Ära!“

Kreisheimatpfleger Hans – Werner Gorzolka erinnerte ebenfalls  an die wechselvolle Geschichte des Grenzdorfes, dessen Bewohnern im Lichte der Machtinteressen „lieber“ Nachbarn  >>Grafen von Schwalenberg und Äbte von Marienmünster<< über all die Jahrhunderte hinweg Standhaftigkeit und Selbstbehauptungswillen abverlangt wurden. So geprägt sei das von ihnen gefeierte Dorfjubiläum ein wahrhaft würdiger Anlass, sagte Gorzolka.

Mit dem Erscheinen des Jubiläumsbuches ende zugleich eine Ära in der Dorfgeschichte, denn mit Theo Elberich lege, nach 37 Jahren schier unermüdlichen Schaffens, ein Urgestein der Heimatpflege sein Amt nieder. „Er war einer der ersten, der Heimatpflege mit Umwelt- und Naturschutz verband und sie so auf seine ganz eigene Art und Weise nachhaltig prägte“, sagte Gorzolka. Für ihn zähle Theo Elberich zu den markantesten ehrenamtlich engagierten Persönlichkeiten der Region. Er sei ein echter Kämpfer, Überzeugungstäter und Vorbild für Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger. „Lieber Theo, ich verleihe Dir heute den Titel Dinosaurier der Heimatpflege“, lobte Gorzolka und überreichte dem Geehrten mit einem herzlichen „Danke Theo“ ein Präsent mit Corveyer Produkten sowie eine Ehrenurkunde des Westfälischen Heimatbundes.

Stadtheimatpfleger Franz Meyer knüpfte inhaltlich bei seinen Vorrednern an und würdigte das außergewöhnliche Engagement des nach Born zugezogenen Ortsheimatpflegers, indem er dessen Leistungen als Chronist und Heimatforscher ins Gedächtnis rief.  Unter anderem habe Elberich dafür gesorgt, dass die bis in das frühe 18. Jahrhundert zurückreichende schriftliche Überlieferung des Krukemeyer-Hofes den Weg in das Stadtarchiv Marienmünster fand und damit auf Dauer der historischen Forschung zur Verfügung gestellt wurde. „Theo Elberich hat durch sein ehrenamtliches Engagement im Bereich der Heimatpflege aktiv seine eigene Integration in die dörfliche Gemeinschaft gefördert. Das ist bemerkenswert und taugt als Vorbild für jeden, der als Zugezogener in einem neuen Wohnort schnell heimisch werden möchte“, lobte Meyer.  

Als die Enkelin des weit über die Kreisgrenzen hinaus als Hornissen-Papst bekannt gewordenen Elberich in der Schule  einmal nach dem Beruf des Großvaters gefragt wurde, habe sie geantwortet, der züchtet Hornissen. „Nicht nur die Hornissen, auch wir werden Dich künftig vermissen“, brachte Meyer seine Wertschätzung  für den Langgedienten zum Ausdruck.

Anhaltenden Beifall spendeten die Borner dem am 30.10.1935 in Münster-Mecklenbeck geborenen Bauernsohn, Schreiner, Häuserbauer, Heimatpfleger, Naturschützer und Chronisten, als er für den kommenden Tag zum Geburtstagssekt einlud.

Titel: Eine Ehrenmedaille der Stadt Marienmünster mit Urkunde überreichte Bürgermeister Suermann (2.v.l.) an Theo Elberich. Luftaufnahmen des Jubiläumsdorfes schenkte er Ortsvorsteher Thomas Johlen (r.)

Fotos: Josef Köhne

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