Stadt Marienmünster (Druckversion)
Autor: Sabine Walter
Artikel vom 12.09.2018

Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

Landwirte aus dem Stadtgebiet Marienmünster haben gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Kreisverband, der Landwirtschaftskammer und der Stadt Marienmünster ein Projekt zur Artenvielfalt ins Leben gerufen. Am Dienstagabend wurden in der Gaststätte Weber in Vörden erste Ergebnisse vorgestellt. „Unterstützt durch die Hochschule Ostwestfalen-Lippe und den Kreis Höxter verfolgen wir das Ziel, vernetzte und für die Biodiversität wirksame Strukturen in der Agrarlandschaft zu erhalten und neu zu schaffen“, sagte der Kreisverbandsvorsitzende Antonius Tillmann in seiner Begrüßung.

In Workshops und Runden-Tisch-Gesprächen haben die Landwirte und die Studierenden der Hochschule in den vergangenen eineinhalb Jahren Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt diskutiert. „Wir haben nicht bei Null angefangen“, betonte Antonius Tillmann und verwies darauf, dass bereits über 25 Kilometer Blüh- und Uferrandstreifen im Stadtgebiet Marienmünster angelegt sind.

Das Ansinnen des Projektes ist es, die Wirksamkeit solcher Rückzugsgebiete für seltene Pflanzen- und Tierarten zu verbessern. „Hierfür war es wichtig, dass die Studierenden zunächst die Arten identifiziert haben, die wir hier fördern können. Und natürlich die Gebiete, wo diese Arten potenziell vorkommen“, so Tillmann.

Aus dieser Analyse ist nun eine Art Baukastensystem entstanden, an dem sich die Landwirte und ihre Berater orientieren können. Diese Ergebnisse haben die Studierenden des Fachgebiets Landschaftsökologie und Naturschutz am Dienstagabend vorgestellt.

Die Landwirte können nun bei der Anlage von Randstreifen oder Stilllegungsflächen auf diese Erkenntnisse zurückgreifen. Unterstützt werden Sie dabei künftig von einem Biodiversitätsberater der Landwirtschaftskammer NRW. „Das ist wichtig, um die überbetriebliche Vernetzung  solcher Strukturen zu gewährleisten“, betont Tillmann.

„Jeder Landwirt entscheidet weiterhin selbst, wie und welchem Umfang er Flächen für den Erhalt der Artenvielfalt zur Verfügung stellt“, so Tillmann. „Durch die aktuelle Förderpolitik muss sich jeder Betrieb ohnehin Gedanken dazu machen, unser Projekt bietet die Möglichkeit es ökologisch wirksamer und vernetzter zu tun.“

Als Projektpartner bringt sich auch die Stadt Marienmünster aktiv mit ein. Mit der Unterstützung des Sponsors innogy stellt sie den Landwirten ab dem kommenden Frühjahr kostenlos Saatgutmischungen zur Verfügung. „Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam angegangen werden kann. Hier ist jeder Gartenbesitzer, Landwirt und natürlich auch die Stadt gefordert“, so Josef Suermann, allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters.

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