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Mitteilungen aus dem Rathaus

Autor: Sabine Walter
Artikel vom 12.05.2020

„Wann, wenn nicht jetzt!“

Wann, wenn nicht jetzt!“ – bundesweite Kampagne

„Wann, wenn nicht jetzt!“ – unter diesem Motto steht eine bundesweite Kampagne, an der sich auch die Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Höxter beteiligt. „Die Corona-Pandemie zeigt, dass gerade Frauen besonders stark von der Krise betroffen sind. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass es spätestens jetzt an der Zeit ist für grundlegende Verbesserungen bei Gehältern, Arbeitsbedingungen, Infrastruktur und der Finanzierung von Antigewaltstrukturen“, so die Gleichstellungsbeauftragten. 

20 bundesweit tätige Organisationen und Verbände stellen Forderungen an Bundesregierung und Arbeitgeber, schließlich habe Corona das Leben in Deutschland und in der Welt grundlegend verändert. Deutlich werde, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen. „Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme und Schieflagen, auf die wir bereits seit Jahrzehnten hinweisen“ sagen die Initiatorinnen. Angesichts der existenziellen Krise werde deutlich, wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf den Lebensalltag auswirkten. 

„Wann, wenn nicht jetzt werden unsere frauen-und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt? Wir erwarten von Politik, Arbeitgebern und allen Verantwortungsträgern ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln wie jetzt in der Zeit von Corona“, sagen die Initiatorinnen, zu denen unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen, Deutscher Frauenrat und Deutscher Frauenring, Deutscher Juristinnenbund, DGB Abteilung Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik sowie der Deutsche LandFrauenverband zählen.

 „Alles, was wir seit Jahren fordern, erscheint unter den Bedingungen der Corona-Pandemie wie unter einem Brennglas“, erläutern die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Höxter. Gemeinsam mit den überregionalen Initiatorinnen fordern auch sie die finanzielle Aufwertung der Berufe in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Dem Applaus und den Ankündigungen von Sonderboni müssen endlich eine ordentliche Tarifbindung und eine Erhöhung der Einkommen folgen.“ Genauso wichtig sei die Abschaffung der Sonderregelungen für geringfügige Beschäftigung sowie bundesweit einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen und die Gewährleistung einer bedarfsgerechten und flächendeckenden Versorgung mit Beratungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen sowie eine Finanzierung, die allen Frauen und Kindern Schutz, Unterstützung und Beratung selbstkostenfrei ermöglicht. Die Steuer-, Sozial- und Familienleistungen müssten so aufeinander abgestimmt werden, dass sie zu einer tatsächlichen finanziellen Verbesserung für Frauen, insbesondere für Alleinerziehende führen. Gleichzeitig gelte es, Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten zu schaffen, die es Müttern und Vätern ermöglichen, sich die Sorge-Arbeit gerecht zu teilen.

Es sind die sogenannten „Frauenberufe“, die in Deutschland schlecht bezahlt und häufig unter schwierigen Arbeitsbedingungen erledigt werden. „Gesellschaftlich notwendige Arbeit muss jetzt und für die Zukunft neu bewertet werden“, bringt es Sarah Thiet, Gleichstellungsbeauftragte beim Kreis Höxter, auf den Punkt. Sie unterstreicht noch einmal die Kernfrage des bundesweiten Aufrufes an Politik und Arbeitgeber: „Wann, wenn nicht jetzt werden unsere frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt?“

Nähere Informationen unter www.kreis-hoexter.de/4527

 

Bildunterzeile

„Wann, wenn nicht jetzt!“ heißt der bundesweite Aufruf zu den Folgen der Corona Pandemie, an dem sich auch der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Höxter beteiligt. Eines der wichtigen Themen dabei ist die Sorge-Arbeit, die auch schon bei der Bundeskonferenz 2018 in Karlsruhe herausgehoben wurde.

Foto: Susanne Hübner / BAG 

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