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Vörden

Über den Zentralort Vörden

Vörden ist Zentralort der Stadt Marienmünster mit Rathaus ca. 1.300 Einwohnern. Grundschule, modernes Freizeithallenbad, Haus des Gastes, Schloss und SchlossgartenSportplatz, drei Tennisplätze, Turnhalle, landschaftlicher Freizeitpark mit Abenteuerspielplatz. Naturlehrpfad, Obstwiese, Miniaturgolfanlage, kleiner Freizeitsee, Kneipp-Tretbecken, Ferienhausgebiet im Norden der Ortschaft am Hang des Hungerberges. Durchgeführte Dorferneuerungsmaßnahmen im alten Ortskern, Wiederherstellung eines Dorfplatzes.

Zur Homepage der Ortschaft Vörden gelangen Sie hier...

Im Jahre 1319 wurde auf Veranlassung von Abt Hermann damit begonnen, zum Schutz des Klosters Marienmünster den Ort mit Mauer und Graben zu umschließen. Innerhalb des Mauerrings Einrichtung einr Burg, an deren Stelle heute ein Herrenhaus steht. 1342 erhielt die Ortschaft Stadtrechte.

Zu welchem Zeitpunkt die erste Ansiedlung von Vörden entstanden ist, lässt sich nicht nachweisen. Vörden hat eine Kirche, die dem Hl. Kilian geweiht ist. Als Karl der Große das Sachsenland unterwarf und das Christentum einführte, erhielten alle alten sächsischen Gaue eine eigene Kirche und wurden somit "Urpfarreien". So entstand auch 799 das Bistum Paderborn. Um 1140 war Graf Folodagk, Hochvogt des Paderborner Bischofs Badurad, im Gebiet von Bökendorf begütert und ist wohl der Erbauer der Kilian-Kirche von Vörden gewesen.

Die Kirche ist in ihren Anfängen vermutlich eine Gutskapelle gewesen, die zwischen der Burg und dem "Dunklen Ort" gestanden hat. Der Gutshof muss damals bereits so groß und bedeutend gewesen sein, dass für die Verbreitung des christlichen Glaubens eine Kirche an dieser Stelle in Frage kam.

Ursprünglich führten die Adelsfamilien nur Vornamen. Im 12. Jahrhundert legten sie sich Geschlechternamen bei, die oft mit dem vorhandenen Orts- oder Flurnamen ihres Bezirks identisch waren. So wird im Jahre 1123 ein Thideric de Vorde bzw. de Vordei erwähnt. Wahrscheinlich waren sowohl er als auch seine Vorfahren Lehnsinhaber des früheren Gutes bei den Vorden. In einer Urkunde des Klosters von 15.08.1260 erscheint der Name des Geschlechtes nochmals mit dem Knappen Werner von Worden (Vorden). Auch in späteren Jahren ist die Bezeichnung Vorden zu finden. Der Ortsname "Vorden" wird auf eine alte Furt oder Vurth zurückgeführt. Durchgänge durch Gewässer werden im Niederdeutschen- sprachgebrauch "Vort" oder "Vorde" genannt.

Nördlich und westlich von Vörden verläuft die Brucht, ein bei Großenbreden entspringender Wasserlauf. Sowohl am nördlichen als auch am westlichen Ortsrand kreuzen die Wege zur Abtei und nach Bredenborn diesen Bach. Zu diesem Zweck waren für Fußgänger große Quadersteine im Bachbett ausgelegt, so dass man von einem zum anderen springen konnte, um auf die andere Seite zu gelangen. Wagen durchfuhren das Wasser, das an diesen Stellen aufgrund der meist künstlich angelegten Breite des Baches niedrig war. Die Schreibweise des Ortsnamens hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und ist zum heutigen Vörden geworden.

In den unruhigen Zeiten des Faust- und Fehderechts Anfang des 14. Jahrhunderts entschloss sich der Abt von Marienmünster, Hermann von Mengersen, zum Schutz des Klosters Marienmünster Bredenborn und Vörden mit einer Burg sowie Mauern, Wall und Graben zu befestigen, um sowohl die Angriffe abzuwehren, als auch die Bebauung der Felder zu sichern. Dies war im Jahre 1319. Die Fertigstellung der Befestigungsanlage dauerte 5 Jahre. Dem Abt gelang es aber nicht, die Burg mit hinreichender Burgmannschaft zu besetzen, darum übergab er dem Paderborner Bischof Bernhard V. 1324 die Burg und Stadt Vörden mit dem Gogericht und stellte sich mit seinem Kloster in den Schutz der Paderborner Kirche.

Die Kirche und etwa 30 ha Land behielt er sich vor. Der Bischof seinerseits übertrug der Abtei die Seelsorge in den umliegenden Städten und Dörfern, u.a. in Altenbergen und Vörden, deren Kirchen mit ihren Einkünften dem Kloster einverleibt wurden. Der Ort hatte sich im Zusammenhang mit der Befestigung nach Osten und Süden erweitert. In einer späteren Beschreibung wird Vörden als auf einem Bergrücken gelegen genannt.

Das neue Stadtrecht brachte den Bürgern von Vörden neue Rechte und Verpflichtungen. An den Bischof waren jährlich für jedes Haus sechs Pfennig zu zahlen. Jeder Hof hatte das sogenannte Rauchhuhn und hatte Kornabgaben zu leisten. Wurde eine Stätte vererbt oder verpachtet, war ein Gulden an den Bischof zu zahlen. Jeder erwachsene Bürger war außerdem verpflichtet, jährlich vier Tage, die sogenannten Diensttage, für die Burg zu leisten. Demgegenüber hatten die Bürger das Recht, in den Burgwäldern ihr Brennholz zu schlagen und ihre Schweine zur Mastzeit in den Eichenwäldern zu hüten. Vörden wuchs vor allem in den unruhigen Zeiten des 14. und 15. Jahrhunderts. Aus den umliegenden Ortschaften suchten die Bewohner Schutz in den Mauern der Stadt. Alte Flurnamen erinnern noch heute an die wüst gewordenen Dörfer.

Vörden ist wiederholt durch Brände zerstört worden. Von der alten, größtenteils aus der romanischen Zeit stammenden Kirche blieb nur ein Teil des Turmes erhalten. Die heutige Pfarrkirche ist 1901 von dem Paderborner Bischof Dr. Wilhelm Schneider konsekriert worden. Unter den Brandkatastrophen im 16. Jahrhundert hat Vörden sehr gelitten. So fielen 1504 einem Brande sieben Häuser zum Opfer und 1511 ging die ganze Stadt mit der Burg durch Feuer zugrunde. Gerade wieder aufgebaut, zerstörte eine Feuersbrunst im Jahre 1540 bis auf die Burg erneut die ganze Stadt.

Aus dem Jahre 1639 wird noch einmal von einem Stadtbrand berichtet, der einige Häuser und den Kirchturm mit Glocken zerstörte. Auch aus dem 19. Jahrhundert sind Brandkatastrophen verzeichnet. So fielen 1857 zwölf Häuser und das Pfarrhaus einem Feuer zum Opfer. 1867 wurden bei einem Gewitter siebzehn Häuser und das Rathaus eingeäschert. 1875 brannten neun Häuser und 1909 zerstörte ein Blitzschlag die Scheune des Mönchhofes. Einige Fachwerkhäuser sind verschont geblieben und sind bis heute erhalten.

Der Besitz und die Pfandschaft von Burg und Stadt sind vielfach verpfändet und beliehen worden. Bischof Simon von Paderborn verpfändete nach einer Urkunde von 23.03.1387 die Burg für 624 Mark an Bernd von Holthusen und dessen Sohn Bernhard und an Berthold und Helmbracht von Natzungen. Deren Erbe Otto von Holthusen verkaufte am 23.02.1481 die Pfandschaft Vörden an den Domherrn Otto von Oeynhausen zu Paderborn für 2.008 Mark Silber Warburger Währung. Am 06.08.1482 bekennt der Knappe Friedrich von Oeynhausen, dass er vom Bischof Simon von Paderborn mit zwei Burglehen tom Voirde (zu Vörden) belehnt sei, welche vorher die von Imedeshusen-Voßwinkel besessen hatten.

1505 verpfändeten Arnd von Oeynhausen, seine Frau Gysela und seine Brüder dem Konrad von Haxthausen für 30 Goldgulden ihr Gut vor den Vorden. Bischof Heinrich (Herzog von Sachsen-Nauenburg) von Paderborn löste 1582 vom Erbhofmeister Elmarhus von Haxthausen die beiden ihm verpfändet gewesenen Ämter Bredenborn und Vörden, indem er Bredenborn an sich nahm und Vörden an Haxthausen als Burglehn gab. Damit kam Vörden ganz in den Besitz derer von Haxthausen. Gottschalk von Haxthausen erhielt das Haus Vörden. Gottschalk tauschte 1606 das Pfarrhaus gegen den ihm gehörenden "Borggeße (Burgriß)" Dies war eine kleine Burganlage der städt. Befestigung, die der Hauptburg gegenüber lag. Nunmehr nahm der Platz den Namen Mönchehof an, wie er auch heute noch heißt.

Episode aus der Geschichte des Mönchehofs

Aus der Geschichte des Mönchehofs ist eine Episode überliefert, die einen eindrucksvollen Blick in die damaligen Verhältnisse eröffnet. Berichtet wird, dass das Kloster Marienmünster seit dem Jahre 1613 den Zehnten in der gesamten Vördener Feldmark besaß. Zwischen der Stadt Vörden und dem Kloster bestand seit langem ein angespanntes Verhältnis. Die Mönche hatten lange Zeit den Zehnten nicht selbst gesammelt, sondern ihn jährlich für 6 - 8 Fuder Getreide verpachtet.

Den Bürgern war dadurch die Zehntlast bedeutend erleichtert, wollten aber den Preis noch weiter herabdrücken. Die Mönche waren das 1660 leid und beschlossen, auf dem ihnen gehörenden Hof eine Zehntscheune zu bauen, um den Zehnten wieder selbst zu sammeln. Das brachte die Bürger in Sorge. Sie erbaten beim Abt, er möge ihnen den Zehnten doch weiter verpachten und sie wollten gern das Doppelte, nämlich 13 Fuder Getreide geben. Der Abt blieb unerbittlich. Die Vördener wurden grob und versagten den Abt die Errichtung der Zehntscheune mit der Begründung, eine solche habe nie bestanden. Der Prior setzte sich aber durch. So wollten die Vördener dann die Mönche nicht über die Straßen fahren lassen, da diese beschädigt würden. Der Abt konterte, dass er dann ein Loch durch die Stadtmauer brechen und sich so den Zugang zum Hof verschaffen werde, zumal der Weg vom Hof zum Kloster dadurch erheblich abgekürzt werde. Nachdem nun die Zehntscheune errichtet war, versuchten die Vördener dem Kloster weiter Schwierigkeiten zu machen.

Dreimal, 1654, 1695 und 1707, suchte der Abt bei der bischöflichen Regierung in Paderborn um die Erlaubnis nach, die Stadtmauer öffnen zu dürfen. Der Einspruch der Stadt Vörden bewirkte allerdings jedesmal, dass die Erlaubnis verweigert wurde. 20 Jahre vergingen. 1727 starteten die Mönche einen neuen Versuch. Der Klosterknecht Wilhelm Engelen legte vom Kloster bis zum Mönchehof einen Weg an, sprang dabei jeden Tag über die Mauer und ließ so manchen Stein fallen. Die Vördener mauerten das Loch wieder zu und hatten sich hierfür die Erlaubnis der Steinheimer bischöflichen Beamten eingeholt.

Kurz vor Weihnachten desselben Jahres hatten die Mönche heimlich ein Loch gebrochen und eine regelrechte Tür mit Pfosten eingebaut. Bürgermeister Johann Hölting ließ die Bürgerglocke läuten. Die Vördener liefen zusammen. Schnell wurde die Tür abgerissen und zerkleinert. Das Holz wurde angezündet und hinterließ einen Feuerschein als stände ganz Vörden in Flammen. Tags darauf ließ der Bürgermeister die Öffnung wieder zumauern. Das Kloster wandte sich an das Offizialgericht in Paderborn. Dieses gebot den Vördenern bei Strafe, die weggerissene Pforte wiederherzustellen und allen Schaden zu ersetzen. Das Kloster ließ die Mauer wieder durchbrechen, aber wieder entbrannte ein Sturm der Entrüstung. Das ganze wiederholte sich. Es hagelte Steine, Fenster des Mönchehofes klirrten. Der Klosterknecht Johann Jürgen Dubbert wurde beinahe tot geschlagen. Die klösterlichen Arbeiter fürchteten um ihr Leben. Das Kloster suchte Unterstützung und Rentmeister Schlüter, Verwalter des Amtes Steinheim, kam mit zwei Soldaten der Landmiliz nach Vörden, um für Ruhe zu sorgen und die Pforte durchzusetzen. Bürgermeister Johann Konrad Meyer ließ sofort Alarm läuten. Mit vielerlei Gerät bewaffnet stellten sich die Vördener ihnen entgegen. Mönche und Soldaten mussten flüchten, wollten sie nicht körperlichen Schaden nehmen. Darauf wurden Bürgermeister und Kämmerer nach Paderborn zitiert und wurden dort in Haft genommen. Nach drei Tagen entließ man sie gegen das schriftliche Versprechen bei Verpfändung ihrer gesamten Habe sich in Zukunft allen Tätlichkeiten zu enthalten und auch der Bürgerschaft dies zu bedeuten. Zurückgekehrt rühmten sich die zwei, sie hätten für die Stadt tapfer gestritten.

Das Kloster kam aber in der Sache nicht weiter. Aus Furcht vor den Vördenern weigerten sich Mönche und andere Bedienstete einen Handschlag beim Bau der Pforte zu tun. Zwischenzeitlich hatten die Vördener beim Kurfürsten erreicht, dass sie in der strittigen Sache gegen den eigenen Landesherrn beim Reichskammergericht in Wetzlar Berufung einlegen konnten. Dies nahmen die Vördener aber nicht wahr, glaubten sie, auch ohne gerichtliche Entscheidung den Bau der Pforte verhindern zu können. Da Vörden die Berufung nicht führte, erlässt der Geheimrat am 28. Juni 1732 kraft kürfürstlichen Erlasses vom 26. Mai den Befehl, das Kloster bei der Anbringung der Pforte nicht mehr zu behindern, widrigenfalls sie unter Strafe von 100 Goldgulden gestellt werde.

Das Kloster unternahm so am 5. Juli 1732 einen erneuten Versuch zum Bau der Pforte. Zwei nichts ahnende Tiroler, Handlager des Abtes, wurden nach Vörden geschickt. Am Hungerberg hörten sie schon die laut schallende Stimme eines Ziegenhirten: "Sie kommen, sie kommen!" Am Eingang fragte ein Weib, ob sie ihr Totenhemd mitgebracht hätten und in der Stadt schrie ein anderes Weib: "Heraus, heraus mit Gräpen und Schippen!"

Die Vördener bedienten sich einer List. Sie schickten diesmal die Frauen vor, damit Bürgermeister und Rat sich hinterher damit ausreden konnten, sie hätten mit der Sache nichts mehr zu tun gehabt und die Strafe die Stadt nicht treffen könne. Der Plan gelang, die Arbeiter flüchteten. Nun versuchte Vörden die Berufung noch beim Rechtskammergericht anhängig zu machen. Sie wurde zwar angenommen, es war jedoch zu spät. Die Berufung wurde nicht mehr zugelassen; das Verfahren wurde eingestellt. So erging am 8. August 1732 die Verfügung einer militärischen Aktion gegen die Stadt. Es erschien ein Kommando von 30 Soldaten, um die Arbeiter beim Bau zu schützen. Endlich konnte die Pforte gebaut werden.

Die Soldaten hatten Anweisung erhalten, sich beim Bürgermeister und Rat einzuquartieren und sich aus der Stadtkasse täglich für den Leutnant 24 Groschen, für den Feldwebel 12 Groschen, für die Korporal 8 Groschen und für jeden Musketier 6 Groschen so lange auszahlen zu lassen, bis sich die renitente Stadt zum Gehorsam angeschickt habe. 5 Tage blieben die Soldaten und stellen dafür eine Rechnung von 30 Reichstalern, 28 Groschen auf, welche nach anfänglichem Protest die Stadt auch zahlen musste. Der vergebliche Streit der Pforte hat 5 Jahre gedauert. Zum Zeichen seines endlichen Sieges ließ Abt Benedikt in die Pforte einen Stein einsetzen mit der Inschrift: "vecit Benedictus abbas a.o. 1730", d. h. Errichtet von Abt Benedikt im Jahre 1730.

Die Jahreszahl stimmt nicht, denn erst 1732 ist die Pforte gebaut worden. Zwei Jahre lang hat also der fertigte Stein gelegen, ehe er an seinen Platz kam. Nun erkannten plötzlich die Bürger von Vörden wie bequem das Vorhandensein eines besonderes Ausgangs an dieser Stelle der Stadt für sie selbst war. Die lang umstrittene Toröffnung wurde gern und oft benutzt, so dass später sogar ein Prozess geführt werden musste, ob dieser Weg nicht ein öffentlicher Weg sei. Die Frage ist allerdings negativ entschieden worden. Schäden durch kriegerische Ereignisse sind nicht überliefert.

Der Tolle Christian von Braunschweig weilte zwar nach dem nächtlichen Überfall auf Marienmünster 1626 auf dem Haxthausen’schen Schloss in Vörden, vielleicht unterblieb jedoch eine Plünderung der Stadt mit Rücksicht auf Christians Rittmeister Christian-Wolff von Haxthausen.

Im 7jährigen Krieg hatte Herzog Ferdinand von Braunschweig, der Führer der preußischen Truppen, 1761 eine Zeitlang seit Hauptquartier in Marienmünster aufgeschlagen. Zerstörungen der Felder, Raub und Plünderungen waren an der Tagesordnung. Wie im ganzen Umland hat Vörden unter den Kriegseinwirkungen stark gelitten. Wie allerorts war in den mittelalterlichen Städten die Gesamtheit der wehrfähigen Bürger zur Verteidigung Stadt verpflichtet.

Den Landesherrn und seinen örtlichen Statthaltern, hier den Herren von Haxthausen, lag in den unruhigen Zeiten im eigenen Interesse viel an einer Verteidigungsbereitschaft der ihnen unterstehenden Dörfer und Städte. Sie förderten nach besten Kräften die Bestrebungen zur Gründung und Stärkung von Schützengesellschaften. Die Bestätigung von Schützengesellschaften fand ihren Niederschlag in der Vergabe eines Schützenbriefes. Ein solcher ist für Vörden aus dem Jahre 1574 bekannt. Wahrscheinlich handelt es sich aber um die Bestätigung eines schon weit vor der Zeit bestandenen Schützenzusammenschlusses.

So blickt auch die heutige Schützenbruderschaft auf eine langjährige Tradition zurück. Nach Aufhebung des Klosters Marienmünster ging der Mönchehof zu Vörden auf Hermann Roland aus Großenbreden, der ihn 1817 in Erbpacht bekam. 1883 ging der Mönchehof in freies Eigentum der Familie Elsing, genannt Mönchemeyer, über. Durch Einigung mit Werner Moritz Maria von Haxthausen, auf den das Gut 1818 übergegangen war, fand 1836 die Altpfandschaft ihr Ende. 1840 ging das Gut Vörden auf Guido Freiherr von Haxthausen über.

Problematisch war bei einer Stadt mit Höhenlage die Wasserversorgung, vor allen in trockenen Sommern. Löschwasser stand dann kaum in ausreichender Menge zur Verfügung. Für diesen Zweck wurde gern ein "Kump" errichtet. So auch in Vörden. Der jetzige Kump stammt aus dem Jahre 1883 und hat ein Fassungsvermögen von rd. 80 cbm. Er geht auf frühere Bauten zurück. Das Wasser wurde in Röhren aus durchbrannten Eichenstämmen aus dem Quellgebiet im Hogge in die Stadt geleitet. Stücke dieser Altvördener Wasserleitung sind gelegentlich bei Bauarbeiten aufgefunden worden.

Nach dem Bau einer zentralen Wasserversorgungsanlage im Jahre 1913, die für die damaligen Verhältnisse einen technischen und hygienischen Fortschritt bedeutete, hat der Kump seine eigentliche Bedeutung verloren. Ortsbildprägend erinnert er heute noch an frühere Zeiten.

Auf dem Hungerberg befand sich die 30. Station der optisch-mechanischen Telegraphie auf der Linie Berlin - Köln - Koblenz. Sie wurde 1832 gebaut und im Mai 1849 aufgehoben. Die optische Telegraphenstation bestand aus einem aus dem Turm herausragenden Mast an dem paarweise untereinander angeordnet insgesamt 6 Flügel in senkrechter Ebene angebracht waren. Sie hatten Signalstellungen von 45 Grad, 90 Grad, 135 Grad, 180 Grad und somit 4.096 mögliche Zeichen. Die baufällige Signalstation wurde 1851 zu einer Kapelle umgebaut, die 1928 renoviert und erweitert wurde. Die 14 Bildstöcke der Kreuzwegstation stifteten 1857 Familien aus dem Ort, sie wurden 1919 und 1928 teilweise erneuert.

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