Aktuelles
Neues Angebot im städtischen Kindergarten Kollerbeck
Im Kindergarten Kollerbeck gibt es seit einiger Zeit eine besondere neue Mitarbeiterin: die sechsjährige Hündin Merle.
Als ausgebildeter Pädagogik-Begleithund, im Team mit der Erzieherin Silvia Unverzagt, begleitet sie ein- bis zweimal pro Woche die Kinder der Eichhörnchen- und der Waldmausgruppe im Kindergarten Kollerbeck in ihrer Entwicklung.
Möglich wurde dies durch eine Weiterbildung von Frau Unverzagt und ihrem Hund Merle, welche die beiden im Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen haben. Auf dem Kolping Gutshof in Großeneder haben die Zwei über ein Jahr lang regelmäßig an verschiedenen Seminaren teilgenommen, zuerst eine Zwischenprüfung abgelegt und schließlich zu Beginn des Jahres die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden.
Die Stadt Marienmünster, als Träger der Einrichtung, freut sich und steht genauso, als übergeordnete Instanz, hinter diesem neuen Projekt wie die Leitung und das gesamte Team der Kindertageseinrichtung. Nachdem die Prüfung von Frau Unverzagt und Merle erfolgreich bestanden wurde, die Eltern auf einem Elternabend umfänglich informiert wurden und ihre schriftliche Einwilligung zu diesem Projekt gegeben haben und einige weitere bürokratische Angelegenheiten geklärt waren, konnte Merle nun behutsam in den Kitaalltag eingeführt werden. In einer Eingewöhnungsphase lernte die Hündin zuerst die Räumlichkeiten der Einrichtung ohne Kinder kennen – gleichzeitig wurde mit den Kindern erarbeitet, wie ein respektvoller und sicherer Umgang mit einem Hund aussieht.
Dann war es endlich so weit – Merle und die Kinder durften sich kennenlernen. Es wurden klare Regeln vereinbart, die unbedingt einzuhalten sind, wenn sich der Hund, ausschließlich mit Frau Unverzagt, in der Gruppe befindet. Zudem wurden die Kinder sensibilisiert, die Körpersprache des Hundes zu erkennen, auf Merles Signale zu achten und ihr Verhalten entsprechend anzupassen.
Merle hat im Gruppenraum einen festen Platz, der ihr als Rückzugsort dient und an dem sie nicht gestört werden darf. Zusätzlich gibt es einen weiteren Bereich außerhalb des Kindertrubels, in den sie sich zurückziehen kann und eine Pause macht. Ihr Einsatz erfolgt stets unter Berücksichtigung des Tierschutzes, und sie entscheidet selbst, wann und wie sie mit den Kindern interagieren möchte. Diese freie Entscheidungsmöglichkeit hilft den Kindern, die Auswirkungen ihres eigenen Verhaltens auf das Tier zu erkennen und Rücksicht zu nehmen.
Der gezielte Einsatz des Hundes unterstützt verschiedene Bildungs- und Förderprozesse. Durch den regelmäßigen, angeleiteten Kontakt mit Merle erleben die Kinder sich selbst als kompetent und handlungsfähig, was ihr Selbstbewusstsein stärkt. Dabei ersetzt Merle keinesfalls das pädagogische Fachpersonal, sondern ergänzt dessen Arbeit, indem sie zur Förderung der kindlichen Entwicklung beiträgt und das Wohlbefinden in der Gruppe steigert. Die Freude über Merles Anwesenheit ist groß: Viele Kinder können es kaum erwarten, sie wiederzusehen und fiebern den „Hundetagen“ regelrecht entgegen.
So ist Merle nicht nur eine wertvolle pädagogische Unterstützung, sondern auch ein geliebtes Mitglied der Kindergartenfamilie.