Stadt Marienmünster (Druckversion)
Autor: Sabine Walter
Artikel vom 06.05.2016

Kreis Höxter warnt vor gefährlicher Pflanze

Riesen-Bärenklau früh bekämpfen

Schon jetzt sind die giftigen Pflanzen kniehoch. „Höchste Zeit, den Riesenbärenklau zu bekämpfen", erklärt Dr. Kathrin Weiß, Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft des Kreises Höxter. Der Kontakt mit der Pflanze führt in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen der Haut. Der Kreis warnt vor dem Gesundheitsrisiko und ruft dazu auf, Standorte der Pflanze zu melden.

Auch die Jungpflanze des Riesenbärenklaus ist giftig. Deshalb ist Vorsicht geboten. Am wirkungsvollsten ist es, die Pflanze mit der Wurzel auszustechen.

Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, wird bis zu vier Meter hoch. Eine einzige Pflanze kann bis zu 100.000 Samen produzieren, die im Boden mindestens zehn Jahre überdauern. „Dadurch besteht die Gefahr, dass die Pflanze sich rasant ausbreitet und heimische Arten verdrängt", warnt Dr. Weiß. Umso wichtiger ist es, die Jungpflanzen jetzt im Frühjahr zu bekämpfen, bevor die Herkulesstaude ihre volle Größe erreicht und die Blüte einsetzt.

Seit einigen Jahren bekämpfen der Kreis Höxter und die zehn Städte gemeinsam mit der Landschaftsstation im Kreis Höxter und vielen ehrenamtlich Aktiven die heimtückische Pflanze. „Dabei haben wir auch mit Hilfe der Bevölkerung schon viel erreicht", ist der zuständige Fachbereichsleiter Michael Werner dankbar für die breite Unterstützung. „Aber wir müssen weiter am Ball bleiben, um der Herkulesstaude Herr zu werden." Zur erfolgreichen Bekämpfung hat der Kreis Höxter zusammen mit der Landschaftsstation eine Schulung durchgeführt. Dabei ging es darum, die Pflanze zu erkennen, Gefahren zu vermeiden und verschiedene Bekämpfungsmethoden theoretisch und praktisch vorzustellen.

Bürgerinnen und Bürger sollten in Gärten oder auf Nutzflächen Ausschau nach dem Riesenbärenklau halten und ihn frühzeitig bekämpfen. „Am wirkungsvollsten ist es, die Wurzel auszustechen. Die Pflanzenreste können kompostiert werden", gibt Kreismitarbeiterin Rabea Reichert praktische Tipps. Kommt es allerdings zur Blüte, dürfen nur Stängel und Blätter in den Kompost. Die Dolde mit den Samen muss über den Restmüll entsorgt werden.

Pflanzenvernichtungsmittel dürfen außerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen, in Gewässernähe und im privaten Bereich jedoch nicht eingesetzt werden", weist die Abteilungsleiterin auf ein entsprechendes Verbot hin.

Bei der Bekämpfung ist Vorsicht geboten. Wichtig sind lange Kleidung, Handschuhe und Schutzbrille. Hautkontakt mit den giftigen Pflanzensäften sollte unbedingt vermieden werden. Sollte es doch dazu kommen, muss die betroffene Stelle schnellstmöglich mit Wasser abgespült und vor Sonne geschützt werden. Denn der Pflanzensaft setzt den natürlichen Lichtschutzfaktor der menschlichen Haut herab. Unter Einfluss von Sonnenlicht entwickeln sich oft erst Stunden oder Tage nach dem Hautkontakt teils schmerzhafte Brandwunden und Blasen, die schlecht abheilen und bleibende Hautschäden verursachen können. Sind größere Hautpartien betroffen, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich. Zudem sollte man sich nicht zu lange in größeren Beständen aufhalten, da die Ausdünstungen der Pflanzen zu Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen können.

Wer Fragen zur Bekämpfung des Riesenbärenklaus hat oder Pflanzenstandorte melden möchte, wendet sich an den Kreis Höxter, Telefon: 05271/965-4465. 

Infos:www.kreis-hoexter.de

 Riesen-Bärenklau aus dem Kaukasus

Ursprünglich stammt der Riesenbärenklau aus dem Kaukasus. Im 19. Jahrhundert wurde er als Zierpflanze für Gärten in Deutschland eingeführt. Seither breitet er sich rasant aus, vorzugsweise in Gewässernähe. Eine einzige Pflanze kann bis zu 100.000 Samen produzieren. So entwickeln sich aus wenigen Stauden in kurzer Zeit flächendeckende Bestände, die heimische Pflanzen verdrängen und somit die heimische Artenvielfalt massiv bedrohen.

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