Stadt Marienmünster (Druckversion)
Autor: Sabine Walter
Artikel vom 08.07.2022

Der Bürgermeister berichtet

Wie schnell doch die Wochen dahingehen, wird mir stets beim Schreiben des Bürgermeisterberichtes deutlich. Klar wird mir aber auch jedes Mal, wie vielfältig und interessant die Aufgaben eines Bürgermeisters und die des Rates sind. Hier einmal wieder ein kleiner Auszug aus der politischen Arbeit im Juni 2022:

Maßnahmenkatalog für das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK)

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause stellte Stefan Hasenbein vom DSK-Büro Bielefeld den aus der Bürgerbefragung und den beiden Bürgerforen hervorgegangenen Maßnahmenkatalog für das ISEK vor. Untersuchungsgebiete waren die beiden Ortschaften Bredenborn und Vörden. Die im Konzept festgeschriebenen Maßnahmen sind innerhalb von 8 Jahren umzusetzen. Angesichts der sich aus dem Entwurf ergebenden zuwendungsfähigen Gesamtkosten von 7,7 Mio. € und einem Eigenanteil der Stadt (50 %) von 3.85 Mio. €, wurde sich darauf verständigt, dass kurzfristig noch einmal Workshops mit den Ortsausschüssen und dem Rat stattfinden sollen. Der endgültige Ratsbeschluss und der ISEK-Antrag müssen bis Ende September 2022 vorliegen.

Sportstättenentwicklung in Bredenborn und Kollerbeck

Seit 5 Jahren läuft die Sportstättenentwicklungsplanung in Marienmünster. Während die Konkurrenzsituation unserer Vereine bei Lokalderbys das Salz in der Suppe sein mag und vielleicht zu besonders spannenden Fußballspielen führt, hinderte sie daran, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, was die Nutzung der Sportstätten angeht. Da mehrere Sportstätten aber nun einmal teurer sind als gemeinsam genutzte und die Finanzlage wegen der bekannten Rahmenbedingungen nicht besser wird, sah sich der Rat gezwungen, einen „Deckel“ auf die zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel zu legen und es den Vereinen zu überlassen, ob sie bei einem Überschreiten der Haushaltsansätze die Mehrkosten durch Eigenmittel oder Eigenleistung kompensieren können bzw. wollen. Ist dies nicht der Fall, werden die Projekte nicht in Auftrag gegeben, so der Ratsbeschluss vom 22.6.22. Konkret geht es um folgende Maßnahmen:

  • Umkleidegebäude Kollerbeck (Haushaltsmittel 596.000 €, darin enthaltene Förderung 433.060,50 €)
  • Umkleidegebäude Bredenborn (Haushaltsmittel 376.300 € , darin enthaltende Förderung 135.505,44 €)
  • Kunstrasenplatz Bredenborn (Haushaltsmittel 500.000 € , darin enthaltene Förderung 155.386,35 €)
  • Tennenplatz Kollerbeck (Haushaltsmittel 280.000 €, darin enthaltende Förderung 125.689,50 €)

Während der SV Kollerbeck sich bereits mit einer Verkleinerung des Umkleidegebäudes von 4 auf 2 Umkleideräumen einverstanden erklärt hat und es organisatorisch hinbekommen will, dass Heimspiele der Damen- und Herrenmannschaften nicht gleichzeitig in Kollerbeck stattfinden, kommt vom SV Bredenborn das Signal, so viel Eigenleistung wie möglich einbringen zu wollen. Grundvoraussetzung für die Bereitstellung der Haushaltsmittel ist, dass die Vereine mit der Stadt eine Nutzungsvereinbarung abschließen, in der sie sich unter anderem zur Übernahme der Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten bzw. –arbeiten bereiterklären.

Nahwärme für Vörden

Bei der aktuellen Gaspreisentwicklung erscheint es wie ein Glücksfall, dass ein privater Investor ein über Holzhackschnitzel betriebenes Blockheizkraftwerk in Vörden beim Hallenbad errichten will. Das stadteigene, mit Gas betriebene BHKW hat viele Jahre gut gearbeitet und war in dieser Zeit äußerst wirtschaftlich. Der Gasliefervertrag läuft aus und es ist mit drastischen Steigerungen beim Gaspreis zu rechnen. Auch ist es eine Frage der Zeit, bis eine Ersatzinvestition für das bereits abgeschriebene BHKW erforderlich wird. Der Rat beschloss in nichtöffentlicher Sitzung den Verkauf eines städtischen Grundstücks beim Hallenbad, wodurch die Voraussetzungen für das neue BHKW geschaffen wurden. Auch private Hauseigentümer werden die Gelegenheit erhalten, ihre Häuser zu attraktiven Konditionen über Nahwärmeleitungen anschließen zu lassen.  

Windkraft

Wir werden deutlich mehr Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen benötigen, um die Klimaziele erreichen zu können. Auch wir werden im Stadtgebiet weitere Windkraftanlagen aufgestellt bekommen. Ziel von Rat und Verwaltung ist es, möglichst viel vom „Kuchen abzubekommen“, um die besonders belasteten Dörfer finanziell entschädigen zu können. Auch muss jeder einzelne Bürger und jede einzelne Bürgerin die Möglichkeit erhalten, sich an Windkraftanlagen beteiligen zu können. Nur so kann eine Akzeptanz geschaffen werden. 

Marketingstrategie

Im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur wurde unter Moderation von Michael Stolte, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung des Kreises Höxter, erarbeitet, in welchen Bereichen sich die Stadt künftig stärker aufstellen sollte und welche Marketingmaßnahmen angegangen werden sollten. Einig waren sich die Ausschussmitglieder unter anderem darin, dass die Abtei Marienmünster eine herausragende Bedeutung für die Außendarstellung der Stadt aber auch für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt selber hat und hier ein Masterplan für die Abtei Marienmünster entwickelt werden sollte. Aber auch kleinere, schneller umzusetzende Maßnahmen, wie die Überarbeitung der Homepage der Stadt wurden angeregt. Das Thema Marketing für Marienmünster soll künftig regelmäßig im Ausschuss behandelt werden.

Wohnmobilhafen

Angesichts einer möglichen Förderung aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm in Höhe von bis zu 90 % sollte nach dem Willen des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur ein Wohnmobilhafen auf der Freifläche im Ferienhausgebiet in Vörden angelegt werden. Auch der Ortsausschuss Vörden hatte dieses Vorhaben vor fast einem Jahr einstimmig unterstützt. Die erst jüngst veröffentlichten Fördervoraussetzungen machen die Inanspruchnahme der Fördergelder jedoch derart unattraktiv, dass nach dem Willen des Rates darauf verzichtet werden soll. Stattdessen sollen entweder unterhalb der Minigolfanlage oder auf dem Schützenplatz/Rad- und Wanderparkplatz bloße Stellflächen ohne Ver- und Entsorgungseinrichtungen angelegt werden.  

Richtfest am Dorfgemeinschaftshaus Großenbreden, Einweihung des „Wendigen Gotteshauses“ in Hohehaus uns Einweihung der Heimatstube Bredenborn

Den Einladungen nach Großenbreden zum Richtfest am Dorfgemeinschaftshaus Großenbreden, zur Einweihung der Heimatstube in Bredenborn und zur Einweihung des „Wendigen Gotteshauses“ in Hohehaus bin ich im letzten Monat sehr gerne gefolgt. Alle drei Projekte entstehen oder sind entstanden mit großem ehrenamtlichen Engagement und sie sind wichtige soziale Einrichtungen in den Dörfern. In den letzten Jahrzehnten sind in den Dörfern „Tante Emma Läden“, Gastwirtschaften, Metzgereien und Bäckereien pp. geschlossen worden. Auch die Kirche hat nicht mehr den Stellenwert wie noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Umso wichtiger ist es für die Dorfgemeinschaften, dass Orte für Begegnungen verschiedener Altersgruppen und Generationen geschaffen werden. Allen, die dazu beigetragen haben, gratuliere und danke ich ganz herzlich.

Ihr Bürgermeister Josef Suermann

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