Hochwasserrisikomanagement
Definition Hochwasser
Hochwasser ist eine zeitlich beschränkte Überschwemmung von normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land, insbesondere durch oberirdische Gewässer die z.B. während und nach der Schneeschmelze oder nach langanhaltenden Regenereignissen größere Wassermassen in den besiedelten Raum führen. Hochwasser ist durch hohe bis sehr hohe Pegelstände gekennzeichnet.
Karten
Hochwassergefahrenkarten (HWGK) informieren darüber, welche Bereiche bei Hochwasser überflutet sind und welche Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten zu erwarten sind. Sie basieren auf statistischen, hydrologischen Abflusskennwerten, die speziell für ein Gewässer ermittelt werden.
Hochwasserrisikokarten zeigen, wo ein Risiko für empfindliche Nutzungen vorhanden ist, ob das Risiko, z. B. für die menschliche Gesundheit oder für wirtschaftliche Werte besonders groß ist sowie, für welche Bereiche Maßnahmen entwickelt werden sollten, um das Risiko zu vermindern.
Die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten sind für drei abgestufte Häufigkeitsszenarien verfügbar:
- HQhäufig: Hochwasser, das im Mittel alle 10 bis 20 Jahre auftritt, also relativ häufig.
- HQ100: Hochwasser, das im Mittel alle 100 Jahre auftritt.
- HQextrem: Extremhochwasser, das im Mittel deutlich seltener als alle 100 Jahre auftritt.
Die Stadt Marienmünster liegt innerhalb des Teileinzugsgebiets der Weser. Für die Niese existieren sowohl Hochwassergefahrenkarten als auch Hochwasserrisikokarten, die im Internet unter Hochwassergefahren- und Risikokarten für die Niese abrufbar sind. Alle anderen Gewässer im Stadtgebiet Marienmünster liegen unterhalb der von der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft (LAWA) festgelegten Signifikanzkriterien und werden daher nicht detailliert betrachtet. Die Betroffenheit der Stadt Marienmünster ist somit als gering zu bewerten.
Für alle nordrhein-westfälischen Kommunen sind Steckbriefe mit der Beschreibung des Hochwasserrisikos mit den umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Hochwasserrisikos erstellt worden: Anhang Steckbrief Hochwasserrisiko und Maßnahmenplanung Marienmünster
Hochwasserschutz: Öffentliche und private Vorsorge
Das Themengebiet Hochwasserschutz umfasst Maßnahmen, die verhindern, dass Überschwemmungen größere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sowie Leib und Leben anrichten.
Öffentliche Vorsorge
Öffentliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz zielen darauf ab, das gesamte Gebiet vor Überflutungen zu bewahren. Dies umfasst:
- Hochwasserschutzanlagen wie Dämme, Sperrwerke oder geeignete Abflussmöglichkeiten, die das Eindringen von Flusswasser in besiedelte Gebiete verhindern sollen.
- Flussoffensive und Renaturierung: In einigen Gebieten wird der natürliche Verlauf von Flüssen und Bächen wiederhergestellt, um Hochwasserereignisse besser zu steuern.
- Stadtplanung: Städte und Ortslagen werden so gestaltet, dass die Infrastruktur den extremen Wetterbedingungen standhält, zum Beispiel durch die Schaffung von Überschwemmungsgebieten.
Private Vorsorge
Neben öffentlichen Maßnahmen sind auch private Vorkehrungen für den Hochwasserschutz entscheidend. Hausbesitzer können eigenständig Maßnahmen ergreifen, um ihre Häuser und Gärten vor den Auswirkungen von Hochwasser zu schützen:
- Hochwasserschutzfenster und -türen: Diese speziellen Fenster und Türen verhindern das Eindringen von Wasser in Gebäude.
- Erhöhen von Gebäudefundamenten: Bei besonders hochwassergefährdeten Lagen kann es bei Neubauvorhaben sinnvoll sein, das Fundament eines Gebäudes anzuheben, um Schäden zu vermeiden.
- Flutbarrieren: Mobile Flutbarrieren können bei drohender Überschwemmung schnell aufgestellt werden, um Wasser abzuhalten.